1804 bekam Beethoven vom "Theater an der Wien" den Auftrag, erstmalig eine Oper zu komponieren. Beethoven war ein glühender Verfechter der Ideale der französischen Revolution, auch wenn er Napoleon verachtete. So lag es auf der Hand, dass er positiv auf das Thema einer Rettungsoper im Geiste der revolutionären Ideale der Freiheit und Brüderlichkeit reagierte. Die Befreiung von Unterdrückung und der Triumph der Menschlichkeit wurde zum Kern der Oper. Bis zur endgültigen Fassung von 1814 vergingen jedoch 10 Jahre, denn kaum ein Werk beschäftigte Beethoven so hartnäckig wie seine einzige Oper. Erst mit der dritten Version erreichte FIDELIO seine definitive Fassung. Beethoven schuf Szenen, die in die Operngeschichte eingingen und heute noch mit ihrer Kraft und Wahrhaftigkeit berühren. Bestes Beispiel ist der Gefangenenchor im ersten Akt, eine der berühmtesten und ergreifendsten Szenen der Operngeschichte.
Beethovens FIDELIO basiert auf einer wahren Begebenheit einer als Mann verkleideten Frau, die ihren Mann aus einem Verließ der Jakobiner befreite: So gibt sich in seiner Fassung Leonore als Mann namens Fidelio aus, um ihren zu Unrecht inhaftierten Ehemann Florestan aus dem Gefängnis zu befreien. Die Oper endet mit einem Happy End: Alle Gefangenen werden freigelassen und Leonore und Florestan wieder vereint.
Beethoven machte bei seinem Anspruch, Singstimmen instrumental zu komponieren, keine Kompromisse. Bei ihm steht nicht die Gesangslinie im Vordergrund, sondern er denkt die Stimme instrumental. Alle Figuren sind sofort an ihrer individuellen Musik erkennbar. Liebhaber großer Stimmen dürfen sich auf ein Wiedersehen mit der phänomenalen Lise Davidsen als mutige Leonore und René Pape als jovialen Kerkermeister Rocco freuen. Der britische Tenor David Butt Philip, der in kurzer Zeit die internationalen Bühnen erobert hat, übernimmt die anspruchsvolle Rolle des Florestan. In den Nebenrollen ist ein internationaler Cast zu erleben: die chinesische Sopranistin Ying Fang ist Marzelline, Roccos Tochter; der junge deutsche Tenor Magnus Dietrich ist der in Marzelline verliebte Jaquino; der polnische Bassbariton Tomasz Konieczny gibt den gewissenslosen Don Pizarro und der dänische Bass Stephen Milling den Minister Don Fernando. Am Pult des Metropolitan Orchestra steht die finnische Dirigentin, Susanna Mälkki, die Inszenierung stammt von Regisseur und Theaterlegende Jürgen Flimm.
Einen ersten Einblick in die Probearbeitenfinden Sie hier.
Die Met-Saison 2024/2025 wird live auf über 200 Leinwände in Deutschland und Österreich übertragen. Der Kartenvorverkauf läuft. Die Liste der teilnehmenden Kinos und weiterführende Informationen finden Sie unter www.metimkino.de.
Das weitere Programm von MET LIVE IM KINO:
26. April: Mozart LE NOZZE DI FIGARO (Federica Lombardi, Joshua Hopkins)
17. Mai: Strauss SALOME (Elza van den Heever, Peter Mattei)
31. Mai: Rossini IL BARBIERE DI SIVIGLIA (Aigul Akhmetshina, Jack Swanson)